Im Osten der Schweiz bildet St. Gallen die Grenzwacht am Rhein. Der Strom fliest vom Sarganserland zu den Gestaden um Rorschach einem fernen Ziel entgegen, breiter und machtiger werdend und das weite Becken des Bodensees mit seinem sandigen Geschiebe fullend. St.Gallen hat seine Dorfer und Stadtchen im Rheintal und im Furstenland, im Oberland und im Toggenburg bis hinuber zur Linth mit Vorliebe in die tausend Falten seiner bewaldeten Hugel und Hohen gepflanzt. In ihrer Mitte wachsen, sorgsam umfriedet, die Alpweiden des Appenzellerlandchens hinauf zu den Felsen des Alpsteins. Im Suden erhebt sich der Calanda, und von den Gipfeln schweift das Auge auf den Zurich-und Walensee. Jede dieser Landschaften liebt und pflegt ihre Eigenart. Hier lebte im Zeitalter der Auf klarung Ueli Braeker, der arme Mann aus dem Toggenburg, Ziegenhirte und kiihner Ausleger Shakespeares, einer der Schopfer des Naturgefuhls, dem Rousseau zum Durchbruch verhelfen sollte.